Mit diesem ersten Bild wird in unbedingter Gewißheit ausgesprochen, daß Jesus seine Gemeinde, die in die große Trübsal hineingehen muss, bis auf den letzten Mann durchbringt und daß ihm kein einziger von denen, die er als sein Eigentum versiegelt hat, verlorengeht.
Das ist ausgedrückt durch die in diesem Bild immer wiederkehrende Zahl zwölf, die uns schon als die Vollzahl Gottes (drei mal vier) bekannt ist. Sie will besagen, daß der Plan Jesu mit seiner Gemeinde aufs völligste durchgeführt wird und in einer göttlichen Vollkommenheit sein Ziel erreicht. In wuchtigen, knappen Worten wird diese Gewißheit der Gemeinde des Christus eingeprägt, indem sich die Vollzahl zwölf in ununterbrochenem Rhythmus wiederholt.
144 000 = 12 mal 12 000 ist die Gesamtzahl. Natürlich ist die Gemeinde Jesu unendlich viel größer. Es ist keine wirkliche Zahl, sondern Zeichensprache, die alle, die in die große Trübsal hineingehen müssen, gewiß macht, daß nicht einer von denen, die Jesus gehören, in den versuchungsreichen Jahren seinem Herrn untreu wird, sondern daß die Vollzahl der Gemeinde Jesu diese Feuerprobe besteht.
Wie dies in der Gesamtzahl 12 mal 12 000 schon bildlich ausgedrückt ist, so wird es noch einmal durch die immer neue
Weltgeschichte im Grundriß
Wiederholung ausgesprochen, daß aus jedem der 12 Stämme die Vollzahl 12 000 durchgebracht wird. Jeder einzelne kleine Satz verkündigt aufs neue: Jesus trägt seine Gemeinde durch.
Zwölf Stämme werden aufgezählt, obwohl sie zum großen Teil nicht mehr bestehen. Auch ist ihre Aufzählung anders, als man gewohnt ist. Es geht eben gar nicht um die 12 Stämme des natürlichen Volkes Israel, sondern es geht um das Israel nach dem Geist, um die Gemeinde des Christus. Die Zahl „12 Stämme" will besagen, daß der Herr Jesus keinen Teil seiner Gemeinde auf Erden vergisst, sondern an jeden einzelnen denkt; denn 12 ist die Vollzahl Gottes.
Bis in den letzten Winkel seiner Gemeinde reicht die starke Hand ihres Herrn und seine bewahrende Macht. Wo seine Gemeinde auch lebt - er bringt aus jedem Stück der Christusgemeinde die volle, ganze Zahl durch. In jedem Land, in jedem Volk, in jedem Winkel der Erde hält er mitten unter den schwersten Stürmen der Endzeit seine Leute voll und ganz bis auf den letzten in seiner Gemeinschaft. Das will die immer aufs neue wiederholte Zahl 12 000 mit großer Gewißheit aussprechen. Er verliert nicht einen einzigen. Müssen sie schon durch die unerhört schweren Jahre der Zeiten des Antichristus hindurch, so sollen sie aber ebenso auch in unerhörter Weise erfahren, daß ihr Herr, der Sieger von Golgatha, der Stärkere ist.
Mit diesem Bild ist weniger an das natürliche Israel gedacht. Über diesem Volk liegt das Geheimnis des lebendigen Gottes. Längst ist es der Gemeinde Jesu im ersten Jahrhundert ein klarer Begriff, daß sie das wirkliche Israel nach dem Geist, das eigentliche Volk Gottes ist (
Röm. 9-11). Das hebt nicht auf, daß die Bibel an vielen Stellen eine Fülle von großen Verheißungen für das alte Volk Israel enthält, auf deren Verwirklichung wir warten.
Daß hier eine Zeichensprache vorliegt, ergibt sich aus dem ebenmäßigen Rhythmus der Zahl
12 000. Es wäre doch mehr als unwahrscheinlich, daß gerade genau diese Zahl aus jedem der Stämme für Christus gewonnen würde. Auch die Tatsache, daß die 12 Stämme nicht mehr alle vorhanden sind und ihre Aufzählung in einer eigenartigen Form erfolgt, deutet auf die bildliche Sprache hin.
Die unzählbare Schar
Der entscheidende Punkt aber ist die Tatsache, daß in Offenbarung 14,1-5 die Deutung für die
144 000 eindeutig gegeben ist. Dort ist es die Gesamtschar der Gemeinde Jesu, in deren Mitte sich ihr Herr befindet. Es ist die Gesamtschar derer, die das neue Lied am Thron Gottes singen.
So will das erste Bild in Kapitel 7 zum Ausdruck bringen:
Jesus nimmt alle, die sein Eigentum wurden, bis auf den letzten für sich voll und ganz in Anspruch. Wenn er ihnen zumutet, den schwersten Teil des Weges der Gemeinde Jesu zu gehen, dann wird er auch auf dieser letzten Wegstrecke, die unvergleichlich schwerer als alle früheren ist, in besonderer Weise als ihr starker Herr über ihnen walten und keinen von ihnen zur Strecke kommen lassen.