Kapitel 10: Verse 1; 2-4; 5-7; 8-11                Off. 10 - Auslegung als PDF                                                                                      Parallelstellen u. Exegese einzelner Wörter


F. Das Ende der Zeit
Offenbarung 10


Vier Gesichte, die dem Johannes in Kapitel 10 und 11 gezeigt werden, sollen der Gemeinde Jesu Mut machen, ehe sie in den letzten, grauenvollen Zeitabschnitt hineingeht, in den des Antichristus. Jesus ist treu in der Fürsorge für seine Leute. Er überfordert uns nie. Für alles, was er seinen Leuten zumutet, gibt er ihnen auch die Kraft. So will er uns durch diese vier Gesichte stärken, daß wir die letzten Enthüllungen ertragen.

Offb. 10,1: „Und ich sah einen anderen starken Engel vom Himmel herabsteigen, der mit einer Wolke bekleidet war, und der Regenbogen war über seinem Haupte, und sein Angesicht war wie die Sonne, und seine Füße wie Feuersäulen.“


Daß dieser Engel mit einer Wolke bekleidet ist, die ihn umhüllt, deutet an, daß wir jetzt noch nicht völlig zu durchschauen vermögen, wie zielbewußt die Herrschergewalt Gottes die Weltgeschichte führt.
Daß als erstes, besonderes Kennzeichen der Regenbogen und die Sonne genannt werden, drückt aus, daß Gnade (Regenbogen) und Freundlichkeit (Sonne) die hervorstechenden Merkmale der Herrschaft Gottes sind. Nur im Unterton schwingt bei Gott das Gericht mit (die Feuersäulen). Wie gern wäre Gott den ganzen Weg der Weltgeschichte nur in Gnade und Freundlichkeit gegangen. Wie ist es ihm schwer, daß der Mensch es ihm unmöglich machte. Keiner trägt schmerzlicher an den notwendigen Gerichten als Gott selbst.

Offb. 10,2-4: „Und er hielt in seiner Hand ein geöffnetes Büchlein, und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer und den linken auf die Erde. Und er rief mit gewaltiger Stimme, wie wenn ein Löwe brüllt. Und als er gerufen hatte, ließen die sieben Donner ihre Stimmen erschallen. Und als die sieben Donner geredet hatten, wollte ich schreiben; und ich hörte eine Stimme, die vom Himmel her sprach: ,Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, und schreibe es nicht auf!‘"


Die gewaltige Schlußbotschaft der Weltgeschichte wird jetzt ausgesprochen, wie Gott mit klaren Schritten den Abschluß herbeiführt.

Offb. 10,5-7: „Und der Engel, den ich auf dem Meer und auf der Erde stehen sah, erhob seine rechte Hand zum Himmel und schwur bei dem, der Ewigkeiten der Ewigkeiten lebt, der den Himmel und alles, in ihm ist und die Erde und alles, was auf ihr lebt, und das Meer und alles, was darin

Weltgeschichte im Grundriß

ist, geschaffen hat, daß keine Zeit mehr sein soll, sondern in den Tagen der Stimme des siebten Engels, wenn er sich anschicken wird zu posaunen, dann ist der geheime Ratschluss Gottes vollendet, wie er ihn seinen Knechten, den Propheten, mitgeteilt hat."


Nachdem die sechs ernsten Bußrufe Gottes, wie sie in den Kapiteln 8 und 9 in den ersten sechs Posaunen dargestellt waren, ungehört vorübergegangen sind, ist die Zeit der Gnade abgelaufen. Wer jetzt nicht Buße getan hat, ist verloren. Die Zeit findet ihren Endpunkt. Der Augenblick steht vor der Tür, da die Geschichte der Menschen und der Welt ihren Abschluß findet und die Ewigkeit anhebt.
Daß in Vers 6 und 7 Gott so feierlich beschwört, daß keine Zeit mehr sein soll, sondern der Plan Gottes jetzt vollendet werden soll, will die Gemeinde Jesu in der großen Trübsal stärken und ermutigen. Sie soll wissen, daß ihre Leidenszeit unmittelbar dem Ende zugeht, daß nur eine kurze Spanne sie noch von dem wiederkehrenden Herrn trennt.

Offb. 10,8-11: „Und die Stimme, die ich aus dem Himmel gehört hatte, redete wiederum mit mir und sprach: ,Gehe hin, nimm das geöffnete Büchlein in der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf der Erde steht!‘ Und ich ging zu dem Engel und bat ihn, mir das Büchlein zu geben. Und er sprach zu mir: ‚Nimm es und iss es, und es wird dir im Leibe bitter sein; aber in deinem Munde süss wie Honig.‘ Und ich nahm das Büchlein aus der Hand es Engels und ass es. Und es war in meinem Munde süss wie Honig; und als ich es gegessen hatte, wurde es in meinem Leib bitter. Und man sprach zu mir:
,Du mußt noch einmal über Völker, Nationen, Sprachen und viele Könige weissagen.‘“


Das alles ist eine herrliche Botschaft für die Christusgemeinde. Denn sie erfährt, daß es mit Riesenschritten unmittelbar dem letzten, herrlichen Ziel zugeht. So ist diese Botschaft zunächst süß wie Honig. Aber wenn sie wirklich aufgenommen und verarbeitet wird, bereitet sie viel bittere Schmerzen, weil vor dem Kommen des Christus die unendlich schwere Zeit des Antichristus liegt. Aber diese Zeit ist kurz und knapp und nur der Durchgang zum Sieg Jesu.

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