Kapitel 13: Verse 1a; 1b; 2a; 2b; 3; 4; 5; 6; 7a; 7b; 8; 9.10; 11; 12; 13; 14; 1516.1718                                         Off. 13 - Auslegung als PDF     Parallelstellen u. Exegese einzelner Wörter


2. Das antichristliche Zeitalter von der Erde her gesehen
Offenbarung 13


Das charakteristische Merkmal für die letzte Weltperiode ist das Entstehen des Welteinheitsstaates unter einer Welteinheitsregierung. Dieses Zeichen ist so auffallend, daß es nicht übersehen werden kann. Noch am Anfang des 20. Jahrhunderts hätten wir uns von dem Welteinheitsstaat keine Vorstellung machen können. Die beiden Weltkriege haben die Völker in eine bis dahin ungekannte Verbindung gebracht. Die Mächtegruppierungen haben sich so vereinfacht, daß der Welteinheitsstaat sich als letzte logische Folgerung von selbst aufdrängt.
Der Welteinheitsstaat wird begeistert begrüßt werden. Endlich wird die Welt von ihrer Kriegsangst befreit. Da es nur noch

Die letzte Etappe der Weltgeschichte

einen einzigen Staat gibt, fällt die Kriegsgefahr fort. Der Welteinheitsstaat scheint das Weltfriedensreich zu sein, das die Menschheit seit undenklichen Zeiten ersehnt. Die Propaganda dieses Staates wird geltend machen, daß durch ihn das gewonnen sei, was die biblischen Weissagungen von dem Weltfriedensreich sagten. Christus und das Christentum scheinen weit überholt. Für die Christen entsteht eine schwere Anfechtung: sollten sie sich doch geirrt und auf die falsche Karte gesetzt haben? Sollte die Botschaft von Jesus Christus doch nicht die Wahrheit sein, wo nun durch eine ganz andere Macht Frieden auf Erden wurde? Damit die Gemeinde Jesu ihren Weg findet, wird ihr von Gott eine klare Schau des antichristlichen Weltzeitalters gegeben.


                                                                              Der Welteinheitsstaat
                                                                             Offenbarung 13,1-10

                                                        Der Charakter der antichristlichen Weltmacht 

Offb. 13,1a: „Und er (der Drache) trat an den Strand des Meeres."


Mit schwerwiegendem, kurzem Satz wird ausgesprochen, wo die letzte Wurzel für das Entstehen des Welteinheitsstaates zu suchen ist. Das Meer bedeutet in der Offenbarung das Völkermeer, der Drache das Bild für Satan und die dämonischen Mächte. Diese Mächte überblicken das Völkermeer und halten Ausschau, um das Werkzeug für ihren letzten großen Kampf gegen Christus und seine Gemeinde zu finden. Die Geschichte des Welteinheitsstaates wird von ihnen inspiriert. Die Scheinblüte, die Satan erzeugt, ist ohne Leben und bedeutet für die Völker nur Unglück. So imponierend der Welteinheitsstaat auftritt, so ist er doch der Todesweg des modernen Menschen.

Offb. 13,1b: „Und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das hatte zehn Hörner und sieben Häupter und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen Häuptern Namen der Lästerung.“


Unter dem Bild eines Tieres wird die Weltmacht dargestellt, die den Mächten von unten als Werkzeug dienen soll, um ihren Feldzug gegen Christus und seine Gemeinde zu führen. Diese Weltmacht trägt nicht menschliche, sondern tierische Züge.

Der Welteinheitsstaat

Sie ist ein grauenerregendes Staatsgebilde. Die zehn Hörner sind Sinnbild der im Welteinheitsstaat vereinigten Machtfülle. Das Horn ist Sinnbild der Kraft. Die sieben Häupter werden zum Gleichnis für die Intelligenz, die in dem Welteinheitsstaat vereinigt ist. Er verfügt über einen Führungsstab ersten Ranges. Die besten Techniker, Chemiker und Ingenieure stehen in seinem Dienst und gestalten erstaunliche Erfindungen. Die wirtschaftlichen und technischen Leistungen dieses Staates sind imponierend. Die ganze Welt ist begeistert. In derselben Weise stehen dieser Weltmacht auf politischem Gebiet eine Fülle von führenden Köpfen zur Verfügung. Es wird wirklich etwas geleistet. Darum macht dieser Staat so starken Eindruck. Mit ihm scheint das Friedensreich gekommen zu sein, das die Menschheit seit Jahrtausenden ersehnt. Was alle früheren Staatsmänner nicht geschafft haben, ist nun erreicht. Die zehn Kronen auf den Hörnern dieser Weltmacht bringen zum Ausdruck, daß dieser Staat wirklich zu herrschen versteht. Er setzt seine Machtfülle konzentriert ein, um seine Ziele durchzusetzen.
Auf den Häuptern des Tieres, das die letzte Weltmacht versinnbildlicht, sind Namen der Lästerung zu lesen. Sie sind das unheimliche Zeichen dafür, daß dieser Staat seine fabelhafte Machtfülle und Intelligenz einsetzt, um Gott und Christus zu lästern und mit allen Mitteln zu bekämpfen. Es lebt in diesem Staatsgebilde ein fanatischer Haß gegen die Welt Gottes. Er ist nicht umsonst eine Schöpfung der Dämonen. Weil der Mensch von Gott und Christus frei sein wollte, ist er in die Hand der Dämonen geraten, ohne es zu ahnen. Er glaubt sich von dem religiösen Spuk der Vergangenheit freimachen zu müssen und ist in Wahrheit in eine unheimliche Abhängigkeit von dunklen, übermenschlichen Kräften gekommen. Diese Mächte zwingen zu Lästerungen gegen Gott und gegen Christus. Man glaubt, im Namen des freien Denkens und der Wissenschaft zu sprechen, und ahnt nicht, daß man nur Werkzeug für diese dämonischen Gewalten ist, deren Wirklichkeit man ebenso leugnet wie die Wirklichkeit der Welt Gottes. So verwendet dieses Riesenreich alle Macht und Intelligenz zur Revolution gegen Gott. Mit einer großangelegten Weltpropaganda soll alles ausgelöscht werden, was an Gott und Christus erinnert.

Die letzte Etappe der Weltgeschichte

Offb. 13,2a: „Und das Tier, das ich sah, war einem Panther gleich, und seine Füße waren wie die eines Bären, und sein Maul wie das Maul eines Löwen."


Der Welteinheitsstaat hat die schonungslose Art eines Raubtieres. An ihm ist nichts Menschliches. Er ist wie ein Panther. Er erregt überall Furcht und Schrecken. Mit seinen Bärentatzen schlägt er alles nieder, was sich ihm entgegenstellt. Dieser Staat kennt keinen Widerspruch. Er regiert mit eiserner Energie. Mit der absoluten Macht verbindet sich ein gewaltiges Maul. Dieses Staatsgebilde schüchtert mit seinem Wort alles ein, wie der Löwe, wenn er seine Stimme in der Wüste erhebt. Vor ihm bebt und zittert alles. Niemand wagt seine Stimme gegen dieses Staatsgebilde zu erheben. Jeder weiß, daß er verloren ist, wenn er dies tun würde. Die Propaganda dieses Staates ist eine unheimliche Macht.

Offb. 13,2b: „Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und seine Macht.“


Diesem Staat stellt Satan seine ganze Kraft zur Verfügung, so daß hier eine riesenhafte Machtfülle sichtbarer und unsichtbarer Art konzentriert wird. Es ist dieselbe Machtfülle, die er einst Jesus in der Stunde der Versuchung angeboten hat, wenn er bereit wäre, die Weltherrschaft im Namen Satans auszuüben. In dem letzten Staat findet Satan die Macht, die sich ihm bereitwillig zur Verfügung stellt und alle Gewalt aus seiner Hand entgegennimmt. Dafür muß dieser Staat ihn anbeten und ihm dienen, ob er es weiß oder nicht.


                        Die wunderbare Auferstehung des antichristlichen Weltherrschers

Offb. 13,3: „Und ich sah eins der Häupter wie zum Tode getroffen, und die Wund die ihm den Tod brachte, wurde geheilt. Und staunend sah die ganze Welt hinter dem Tier her."


Die übermenschlichen Mächte der unsichtbaren Welt, die hinter diesem Staatsgebilde stehen, wissen, daß die brutale Macht nicht ausreicht, um die Massen auf die Dauer zu beherrschen.
Sie wissen um die religiöse Anlage des Menschen, die er von seinem Ursprung aus Gott her hat. Darum inszenieren sie eine Parallele zur Auferstehung Jesu. Einer der führenden Männer

Das satanische Schauwunder

der Weltregierung – wohl der Staatspräsident wird tödlich verwundet. Vielleicht ist es ein Attentat, dem er zum Opfer fällt. Eine Schwertwunde hat ihn getötet. Er sollte offenbar mit Waffengewalt aus dem Wege geräumt werden. Man kann sich die Erschütterung vorstellen, die der Tod dieses Weltherrschers in der ganzen Welt hervorruft. Wird der Welteinheitsstaat nach dem Tode dieses Mannes noch zusammenhalten? Oder wird das neue Staatsgebilde auseinanderbrechen und sich in Mächtegruppierungen auflösen, die einander bekämpfen? Die Schicksalsstunde dieses Staates scheint gekommen zu sein.
Da geschieht das Unerhörte : der Getötete wird wieder lebendig: in alter Kraft kann er die Führung des Staates wieder übernehmen. Was das Ende dieses Staates zu bedeuten schien, wird nun zu einer ungeheuren Propaganda für ihn. Staunend steht die ganze Welt vor der Auferstehung des Weltherrschers.
Demgegenüber verblaßt die Auferstehung Jesu. Sie gehört der Vergangenheit an. Kein Mensch der Gegenwart hat sie miterlebt. Gegenüber dem machtvollen Eindruck von der Auferstehung des jetzigen Weltherrschers, die man am Fernsehapparat persönlich miterlebt hat, erscheint die Auferstehung Jesu wie ein Märchen aus alter Zeit, wie eine Legende, die sehr schön ist, die man aber nicht auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen kann. Die Christen behaupten freilich, daß Jesus lebe. Aber diese Behauptung kann man nicht nachprüfen und Jesus nicht mit seinen beiden Augen sehen. Ganz anders ist es mit dem Staatsmann, dessen Auferstehung man soeben miterlebte und dessen Wirklichkeit jedermann unmittelbar vor Augen hat. Er scheint der wirkliche Christus zu sein, den Gott durch das Wunder seiner Auferstehung beglaubigt hat.
Die Massen sind immer für Wunder zugänglich. Sie werten Wunder als Zeichen von Gott. Auch vielen frommen Menschen erscheint diese Deutung des Wunders selbstverständlich.
Sie können sich gar nicht vorstellen, daß Wunder auch aus anderen, dämonischen Quellen stammen können. Die Bibel spricht diese Tatsache sehr eindeutig aus und weiß, daß auch Satan und die Dämonen Wunder tun. Das Wunder ist kein unbedingtes Zeichen, daß eine Bewegung von Gott stammt.
Es muß immer geprüft werden, aus welcher Quelle der betreffende Mensch oder die Bewegung lebt und welchen Wahrheitsgehalt die Botschaft hat.

Die letzte Etappe der Weltgeschichte

Der moderne Mensch, der sich Gott und seinem wunderbaren Handeln verschließt, ist längst ein Opfer dunkler, dämonischer Geistesmächte geworden und hat sich den okkulten Kräften im Spiritismus, in der schwarzen Magie, im Besprechen von Krankheit, im Pendeln und ähnlichen Erscheinungen verschrieben. Er wird von der Nachahmung der Auferstehung Jesu aufs tiefste beeindruckt werden und hierin die göttliche Beglaubigung des Welteinheitsstaates und seines Oberhauptes erblicken.

Offb. 13,4: „Und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gegeben hatte, und sie beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich, und wer vermag mit ihm Krieg zu führen?"


Sprachlos steht die ganze Menschheit vor dem wunderbaren Geschehen, durch das die führende Persönlichkeit des Staates gerettet wurde, und beugt sich willig vor den geistigen Gewalten, die hinter diesem Staat stehen. Sie ist bereit, diesen okkulten, dunklen Mächten göttliche Verehrung darzubringen.
Diese göttliche Verehrung wird auch auf den Staat selbst übertragen. Die militärische und staatliche Macht, die gewaltige, mit Gefängnis und Tod drohende Propaganda, die sichtbaren Wunder zwingen alle in ihren Bann. Alle Bedenken, die man noch hatte, sind zum Schweigen gekommen. Der Welteinheitsstaat und das Wunder der Auferweckung des führenden Mannes fasziniert alle. Die gesamte Menschheit kapituliert vor dieser Weltmacht.


                     Der Kampf des Welteinheitsstaates gegen Gott und seine Gemeinde

Offb. 13,5: Und es wurde ihm ein Maul gegeben, das große Dinge und Lästerungen redete, und es wurde ihm Vollmacht gegeben, sein Wesen 42 Monate zu treiben."


Das Selbstbewußtsein der antichristlichen Macht steigt unheimlich. Ihre Worte lassen jedes Maß und Ziel vermissen. Sie kennen keine Grenzen mehr, wenn es gilt, alles Heilige und Göttliche in den Staub zu ziehen. Da Gott eine Begrenzung der eigenen Größe bedeuten würde, tritt die antichristliche Weltmacht in schärfstem Kampf gegen Gott und setzt sich selbst an seine Stelle.

Der Kampf gegen Gott

Aber während dieser Riesenstaat glaubt, absolut frei und selbständig zu sein, ist er nicht nur von den dämonischen Gewalten abhängig, die ihn schufen, sondern auch von dem lebendigen Gott. Wenn dieser Staat ahnte, daß ihm alles, was er tut, von einer höheren Stelle gegeben wird! Er hat nur so viel Spielraum, wie Gott ihm erlaubt. Er weiß nicht, daß Gott ihm diesen Spielraum nur gibt, damit Satan und Mensch ihren vollendeten Bankrott vor aller Welt erweisen und unter Beweis stellen, daß es Schuld war, wenn sie sich von Gott und Christus lösten. Der moderne Mensch und die Dämonen wollten die Welt ohne Christus zu einem Paradies machen. Es muß eindeutig klar werden, daß sie nur eine Katastrophe heraufzuführen vermögen, wenn sie die Kräfte Gottes ausschalten.
Für die Gemeinde Jesu ist es ein großer Trost zu wissen, daß dieser letzte Welteinheitsstaat seine Machtfülle nur in bedingter Weise besitzt und nur so lange, wie Gott sie ihm gibt. „Und es wurde ihm gegeben": in diesem kleinen Satz ist die ganze Gewißheit ausgesprochen, daß Gott in jeder Beziehung das entscheidende Wort in der Weltgeschichte hat. Jede Macht der Welt ist von ihm abhängig. Darum ist seine Gemeinde auch in der schwersten Verfolgung in ihm aufs völligste geborgen. Diese Tatsache stellt sie in einen tiefen Frieden.
Es ist eine von Gott festgesetzte kurze Zeitspanne, die diesem Welteinheitsstaat für seinen Kampf gegen Christus und seine Gemeinde zur Verfügung steht. Der lebendige Gott selbst hat diese Zeit begrenzt.

Offb. 13,6: „Und es tat seinen Mund auf zu Lästerungen gegen Gott, zu lästern seinen Namen und sein Zelt und die im Himmel wohnen."


Die Presse, das Radio, die Literatur, die Massenversammlungen dienen jetzt zu einem Generalfeldzug, der zum Ziel hat, die Welt Gottes als Phantasie nachzuweisen und die jetzt schon in der unsichtbaren Welt befindliche Gottesgemeinde als ein Produkt überspannter Köpfe hinzustellen. Das letzte, was noch an Verbindung mit der unsichtbaren Welt in Menschenherzen lebt, soll zerstört werden. Der Mensch soll absolut ein Mensch der Diesseitigkeit, der „Wirklichkeit" werden. Alle geistigen Waffen werden eingesetzt, um das Bewußtsein von der Wirklichkeit Gottes radikal auszulöschen. In der nächsten Generation

Die letzte Etappe der Weltgeschichte

soll sich niemand mehr an den Begriff „Gott" und an den Namen „Jesus" erinnern können. Die Propaganda, die diesen Feldzug durchführt, ahnt nicht, daß hiermit die Grundlagen des Zusammenlebens der Menschheit vernichtet werden, weil die Bindung des Gewissens an Gott aufhört und dieser Kompaß der Menschheit seine Kraft verliert.

Offb. 13,7a: „Und es wurde ihm gegeben, Krieg zu führen mit den Heiligen und sie zu besiegen.“


Zu der Weltpropaganda gegen Christus gesellt sich die staatliche und militärische Macht, die der Gemeinde Jesu die Existenzmöglichkeit nimmt. Jetzt beginnt für die Gemeinde eine Zeit in der Wüste. Ihre Glieder sind vogelfrei und rechtlos. Sie werden aus ihren Stellungen entlassen. Ihr Privateigentum wird beschlagnahmt. Der Generalangriff gegen die Gemeinde Jesu scheint großartig zu gelingen. Alle offiziellen Einrichtungen der Christenheit werden zerschlagen, Kirchen und Missionshäuser zerstört oder enteignet, die christliche Presse verboten. Offiziell ist die Gemeinde Jesu besiegt. Ihre Gottesdienste sind aus der Öffentlichkeit verschwunden. Was an Bibeln, Bibelteilen und christlicher Literatur existierte, ist eingezogen und vernichtet. Das Christentum hat aufgehört zu existieren. Der antichristliche Staat hat auf der ganzen Linie gesiegt.
Nur die zwei Zeugen Jesu, von denen in Offenbarung 11,3-12 gesprochen wird, bedeuten eine unerträgliche Beunruhigung für die antichristliche Welt. Sie bilden eine ständige Anklage und Erinnerung an Gott und Christus. Gott hält sie am Leben zur Ermutigung für seine bedrängte Gemeinde. Sie dürfen ihre Botschaft während der ganzen Zeit des antichristlichen Weltreiches ausrichten. Merkwürdigerweise ist die Macht des totalen Staates nicht in der Lage, ihrer Wirksamkeit ein Ende zu setzen, bis daß Gott es erlaubt. Er erhält diese beiden Zeugen am Leben, solange seine Gemeinde ihrer bedarf. Sonst bleibt nichts von öffentlicher Verkündigung des Evangeliums übrig.

Offb. 13,7b: „Und es wurde ihm Macht gegeben über alle Stämme und Völker und Sprachen und Nationen."


Der antichristliche Welteinheitsstaat ist auf dem Gipfel seiner

Die Christenverfolgung der Endzeit

Macht angelangt und hat das Ziel der absoluten Weltherrschaft erreicht. Kein Land kann sich seiner Diktatur entziehen. Alle Völker haben sich vor ihm gebeugt. Keine Sprachgrenze bildet mehr ein Hindernis für diese Weltregierung. Alle Rassen der Erde, gelb und braun, weiß und schwarz, sind in dem antichristlichen Weltreich zusammengeschlossen und bilden eine Einheit unter einer zentralen Leitung. Aber die Freiheit des Geistes und Denkens ist dahin. Alle Menschen sind gleichgeschaltet. Ihr Denken ist auf einen Nenner gebracht. Es darf nur noch gedacht werden, was der Welteinheitsstaat befiehlt. Für selbständig denkende Menschen ist kein Raum mehr.
Darum ist die Gemeinde Jesu in diesem Staatsgebilde eine Unmöglichkeit, weil sie um eine Instanz weiß, die über diesem Staat steht und in allen Fragen die letzte Entscheidung hat. Diese oberste Bindung an Gott und an Christus hat die Gemeinde Jesu so verhaßt gemacht und den Welteinheitsstaat dazu bewogen, das Christentum radikal auszulöschen. Da die Macht dieses Staates bis in die letzten Winkel der Erde reicht, ist die offizielle Vernichtung des Christentums total.

Offb. 13,8: „Und es werden ihn alle anbeten, die auf der Erde wohnen, deren Namen nicht seit Grundlegung der Welt im Lebensbuch des geschlachteten Lammes geschrieben sind."


Auf der ganzen Linie hat die antichristliche Macht gesiegt. Alle Mitläufer in den christlichen Gemeinden haben restlos kapituliert. Es gibt keinen Widerstand mehr gegen die antichristliche Welteinheitsregierung. Auch die letzten haben sich gebeugt und ihren Widerstand als zwecklos aufgegeben. Den Massen imponiert dieser Staat so sehr, daß sie ihn und sein Staatsoberhaupt nicht nur anerkennen, sondern anbeten. Die innere Gleichschaltung ist gelungen. Die großen kulturellen Erfolge des Weltfriedensreiches, die fabelhaften technischen Errungenschaften, die eindrucksvolle Propaganda, die Auslöschung des Christentums und die rücksichtslose Anwendung der Macht haben ihr Ziel erreicht. Dieser Staat und sein Oberhaupt sind an die Stelle Gottes getreten. Ihnen wird göttliche Verehrung dargebracht.
Darum ist jetzt eine Notzeit erster Ordnung für die angebrochen, die um den lebendigen Gott wissen und Jesus über alles lieben. Es ist eigentlich unmöglich, daß sie entgegen dem
Die letzte Etappe der Weltgeschichte
Anspruch des totalen Staates bei Jesus verharren. Es geht über jedes Menschenvermögen, in dieser Lage Jesus die Treue zu bewahren. Hätte nicht er selbst sie in das Buch des Lebens eingeschrieben, so wären sie verloren. Es ist kein Eintagsgedanke, daß sich Jesus mit ihnen verband. Seit Grundlegung der Welt ist der Gedanke ihres Herrn darauf gerichtet gewesen, sich mit ihnen zu verbinden. Darum hat die Gemeinschaft mit ihm Ewigkeitscharakter, weil er selbst sie herstellte. Sie kann nicht durch Menschenbefehl vernichtet und durch keine noch so starke Staatsmacht aufgehoben werden. Jesus ist für seine Gemeinde am Kreuz als das Lamm Gottes gestorben. Durch diese Tat hat er Satan und die Welt der Dämonen völlig besiegt und ihnen jedes Recht auf die Menschen genommen, die sich an ihn anschließen. Die, die in Jesus verankert sind, werden durch seine Macht in der letzten Verfolgung innerlich bewahrt und bleiben ihm treu, obwohl sie in allen Erdteilen dem Zugriff der antichristlichen Macht ausgesetzt sind.


                                                Die Kampfesweise der Gemeinde Jesu

Offb. 13,9.10: „Wer ein Ohr hat, der höre. Wenn einer in Gefangenschaft führt, so kommt er selbst in Gefangenschaft; wenn einer mit dem Schwert tötet, so soll er selbst mit dem Schwert getötet werden. Hier ist die Geduld und der Glaube der Heiligen."


Die Versuchung wird für die Gemeinde der Endzeit sehr groß sein, sich als eine bewaffnete Untergrundbewegung zu organisieren, um ihr Leben zu retten. Familienväter werden das Schicksal ihrer Frauen und Kinder vor Augen haben. Die innere Anfechtung um den rechten Weg wird sehr groß sein. Es liegt so nahe, Widerstand mit Waffengewalt zu versuchen, obwohl er angesichts der Übermacht sinnlos ist. Was versucht aber nicht ein Mensch, um sein Leben zu retten! Darum warnt der erhöhte Herr seine Gemeinde vor dem Weg der Selbsthilfe mit demselben eindrucksvollen Wort, das er auch in den Sendschreiben gebrauchte: Wer ein Ohr hat, der höre!
Es gibt aus innersten Gründen für die Gemeinde Jesu keine Möglichkeit, sich ebenso wie die antichristliche Staatsmacht zu organisieren, um mit denselben Waffen gegen sie zu kämpfen, obwohl die Gemeinde Jesu nach vielen Millionen in der Welt

Die Welteinheitsreligion

zählt. Aber dieser Weg des organisierten Widerstandes und des Machtkampfes ist nicht der Weg, der dem Haupt der Gemeinde Jesu entspricht. Der Weg Jesu ging über Karfreitag nach Ostern und Pingsten. Es war der Weg des Lammes, das sich zur Schlachtbank führen ließ und sich für seine Brüder opferte. Nach außen hin schien alles nur Niederlage zu sein. In Wirklichkeit aber wurde Jesus auf diesem Weg der Herr der Welt und der absolute Sieger. Damit ist auch seiner Gemeinde der Weg vorgezeichnet. Durch Geduld und Glauben geht sie zum Sieg, nicht durch Machtanwendung. Ihr Herr wird es ihr möglich machen, auch in diesen furchtbaren Jahren des Antichristen geduldig und standhaft ihren Weg zu gehen und unverrückt im Glauben bei Jesus zu bleiben. Ihr Weg ist der Weg dem Lamme nach. Das macht sie nicht feige, sondern standhaft und tapfer. Das geschlachtete Lamm bringt sie kraft seines Sieges im Leiden der Verfolgung durch. Ihre einzige Waffe ist es, im Glauben auf Jesus zu schauen und mit ihm und seinem Sieg zu rechnen.


                                D  i  e   W  e  l  t  r  e  l  i  g  i  o  n   d  e  s     A  n  t  i  c  h  r  i  s  t  e  n
                                                                        Offenbarung 13,11-18


Zu dem Welteinheitsstaat tritt die Welteinheitsreligion. Die dämonischen Geistesmächte halten es für nötig, den Staat des Antichristen trotz seiner einzigartigen Machtfülle durch einen religiösen Unterbau zu sichern. Sie finden auch hierfür die Persönlichkeit, die ihnen als Werkzeug zur Gestaltung der Weltreligion dienen soll. Das antichristliche Weltfriedensreich ist die unechte Vorwegnahme der neuen Welt des Friedens, die Christus nach seinem zweiten Kommen mit seiner Gemeinde bauen wird. Die Tatsache, daß dann ein Hirte und eine Herde sein wird, soll ebenfalls durch die neue Weltreligion in unechter Weise vorweggenommen werden. Darum versuchen die dämonischen Geistesmächte, den Propheten dieser Religion als eine Nachahmung Jesu zu gestalten und durch ihn eine die ganze Welt umspannende Gemeinde ins Leben zu rufen.

Offb. 13,11: „Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen, und es hatte zwei Hörner, ähnlich wie ein Lamm, und es redete wie ein Drache."


Die letzte Etappe der Weltgeschichte

Es ist charakteristisch, daß der antichristliche Prophet ebenso wie die antichristliche Staatsmacht unter dem Bild eines Tieres dargestellt wird. Er hat dieselbe brutale Art und geht ebenso unheimlich und schonungslos vor. Während Jesus aus dem Himmel, aus der Welt Gottes stammte, stammt dieser „Prophet" von der Erde. Er trägt keine göttlichen Züge. Alles in ihm atmet den Geist der gefallenen und von den dämonischen Mächten verwüsteten Erde.
Er sucht in jeder Weise Jesus zu kopieren und dessen Lammesnatur vorzutäuschen. Darum wird er in der Zeichensprache der Offenbarung mit zwei Hörnern dargestellt, die so ähnlich wie Lammeshörner sind. So sehr dieser „Prophet" Jesus nachzuahmen sucht, kann er doch nicht darüber hinwegtäuschen, daß in ihm ein ganz anderer Geist lebt. Jedes Wort, das er redet, offenbart, daß in ihm nicht der Geist Gottes, sondern der Geist des Drachen lebt.

Offb. 13,12: „Und es übt alle Macht des ersten Tieren vor ihm aus und veranlaßt die Erde und alle, die auf ihr wohnen, daß sie das erste Tier anbeten, dessen Todeswunde geheilt wurde."


Dem Propheten der antichristlichen Weltreligion stehen alle Machtmittel des Staates zur Verfügung, um die neue Religion durchzusetzen. Er macht vollen Gebrauch davon. Aber während Jesus alles unter den Augen Gottes tat, tut der antichristliche Prophet alles unter den Augen des Drachen. Er ist ganz von den dämonischen Einflüssen abhängig. Der „Prophet" hat einen gewaltigen propagandistischen Erfolg. Die Macht des Staates macht jeden Einspruch unmöglich. Die ganze Erde wird religiös gleichgeschaltet. Die Massen nehmen ohne Widerspruch die Weltreligion an, in der jede Erinnerung an Gott ausgelöscht ist und in deren Mittelpunkt der Staatsmann steht, der von den Toten auferstanden ist und dadurch in den Augen der Menge als der wirkliche Heiland und Retter der Welt beglaubigt zu sein scheint. Ihm wird nun göttliche Verehrung dargebracht. Damit soll der Welteinheitsstaat religiös unterbaut werden und eine innere Klammer erhalten.

Offb. 13,13: „Und es tut große Zeichen, daß es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herabfallen läßt vor den Augen der Menschen."


Die dämonischen Geistesmächte trauen dem Bestand der

Das Standbild des Antichristen

neuen Weltreligion noch nicht. Die staatliche Macht und die polizeilichen Druckmittel scheinen ihnen für die Sicherung der Weltreligion nicht auszureichen. Sie wissen, daß die Massen von Wundern immer stark beeindruckt werden und sie für das Zeichen göttlicher Sendung halten. Darum verleihen sie dem Propheten magische, übernatürliche Kräfte, um durch außerordentliche Wunder dem Menschen zu imponieren.

Offb. 13,14: „Und es verführt die Bewohner der Erde durch die Zeichen, die ihm gegeben wurden, vor dem Tier zu tun, und es sagte den Bewohnern der Erde, daß sie ein Bild machen sollen dem Tier, welches die Schwertwunde hatte und wieder lebendig geworden war."


Die Zeichen und Wunder haben vollen Erfolg. Satanische Kräfte können ebenso wunderbar wirken wie göttliche Kräfte und vermögen gewaltigen Eindruck zu machen. Wunder sind noch nie ein Beweis gewesen, daß eine Bewegung von Gott stammt. Man muß immer den Geist und die Zielsetzung einer Bewegung prüfen, um klarwerden zu können, ob die Wunder von Gott oder aus der Welt der Dämonen stammen. Die letzte Weltreligion und ihr Prophet sind unterwürfige Diener der antichristlichen Weltmacht. Sie tun alles, was sie können, um das Wohlgefallen dieser Macht zu gewinnen. Sie tun alles unter ihren Augen. Sie haben kein anderes Ziel, als daß die Leitung dieses Staates mit ihnen einverstanden ist. Es wird eine großangelegte Propaganda eingeleitet, um dem vom Tode auferstandenen Weltherrscher ein außerordentliches Standbild zu errichten.

Offb. 13,15: „Und es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres Geist zu verleihen, daß das Bild des Tieres sogar redete und bewirkte, daß alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten.“


Die dämonische Magie feiert ihre letzten Triumphe. Das Bild des antichristlichen Weltherrschers aus Stein oder Erz ist nicht stumm, sondern redet und hält begeisternde Ansprachen an das Volk. Die primitive Art der einstigen heidnischen Religionen mit ihren stummen Götterbildern scheint weit überwunden zu sein. Dieses geistvolle, redende Bild des antichristlichen Führers ist ein überzeugender Beweis seiner göttlichen Sendung. Darum müssen alle sterben, die dieses göttliche Bild nicht anbeten. Sie sind offenbar Staatsfeinde, auch wenn sie im übrigen treu ihre Plicht tun. Massendemonstrationen

Die letzte Etappe der Weltgeschichte

werden zu diesem Standbild hingeleitet. Der Anblick des Standbildes und seine gewaltigen Reden werden bis in den letzten Winkel der Welt übertragen, um auch dort seine Anbetung zu ermöglichen und jeden Menschen auf seine Staatstreue zu prüfen. Der Druck der neuen Religion scheint seinen Höhepunkt erreicht zu haben und wird doch noch durch das überboten, was nun komnmt.

Offb. 13,16.17: „Und es bewirkt, daß alle, die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Knechte, sich ein Malzeichen auf ihre rechte Hand oder auf ihre Stirn geben, und daß niemand kaufen oder verkaufen kann als nur der, der das Malzeichen, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens hat."


Die dämonischen Geistesmächte wissen, daß die neue Religion trotz des enormen Zwanges oder vielmehr wegen des enormen Zwanges auf schwachen Füßen steht. Darum veranlassen sie ihren Propheten, daß er den wirtschaftlichen Druck noch hinzunimmt. Wer sich der antichristlichen Macht nicht völlig unterwirft, verliert jede Existenzmöglichkeit. Er verfällt dem wirtschaftlichen Boykott und muß verhungern, wenn Gott ihn nicht auf wunderbare Weise durchbringt.
Während frühere politische Systeme sich mit einem Abzeichen begnügten, das angesteckt wurde, verlangt dieser dämonische Kultus, daß sich jeder als Zeichen der Staatstreue ein besonderes Mal auf der rechten Hand oder auf der Stirn anbringen läßt. Offenbar wird der Name des Weltherrschers oder eine entsprechende sinnbildliche Zahl eintätowiert. Das Zeichen soll nicht mehr entfernt werden können. Wer es annimmt, soll sich für ewig dem Antichristen und seiner dämonischen Religion verschrieben haben. Dies ist die Nachahmung der Versiegelung, die Jesus an seinen Kindern durch den Geist vornimmt. Geist hat diese Weltreligion nicht. Darum muß sie Jesus in dieser kümmerlichen, mechanischen Art nachahmen. Das ist typisch für dies letzte Weltzeitalter, das den Geist durch Technik ersetzen will.
Es gibt niemand außerhalb der Gemeinde Jesu mehr, der sich dieser Vergewaltigung zu entziehen wagt. Alle Altersstufen, alle Stände und Schichten der Bevölkerung kapitulieren. Jeder will sein Leben retten. Er weiß, daß er keine Arbeit, keine Wohnung, keine Lebensmittel mehr bekommt, wenn er dieses Malzeichen nicht trägt. Sie wollen alle leben.

Der Märtyrerweg der Gemeinde

Darum verkaufen sie ihre Seele. Es ist kaum denkbar, daß noch irgendeiner in dieser Lage innerlich unbeschädigt durchkommt. In raffinierter Weise sind alle religiösen, wirtschaftlichen und staatlichen Zwangsmittel vereinigt, um denen, die Jesus liebhaben, die Möglichkeit zum Leben zu nehmen. Man fragt sich, wie Jesus seine Gemeinde durch diese Jahre durchbringen will. Aber er hat es versprochen und in dem letzten Buch der Bibel aufs gewisseste zugesagt. Er besitzt auch die Macht, sein Wort zu halten. Mancher wird seine Liebe zu Jesus mit dem Tode besiegeln, aber die Gemeinde Jesu wird während der ganzen antichristlichen Zeit nicht ausgelöscht werden können. Sie bleibt, bis ihr Herr kommt. Innerlich wird nicht ein einziger dem Herrn entrissen werden. Er bewahrt sie alle fest in seiner Gemeinschaft.

Offb. 13,18: „Hier ist die Weisheit. Wer Verstand hat, der berechnet die Zahl des Tieres, denn es ist eines Menschen Zahl. Und seine Zahl ist 666.“


Eine zuverlässige Deutung dieser Zahl ist bisher nicht möglich gewesen. Wenn sie aktuell wird, wird die Deutung da sein. Im Altertum bedeutete jeder Buchstabe zugleich eine Zahl. So konnte man die Buchstaben eines Mannes nach ihrem Zahlenwert zusammenrechnen. Professor Hadorn deutet die Zahl 666 auf Kaiser Nero, indem er das hebräische Alphabet zugrunde legt. Dann wäre Nero, der die berüchtigte Christenverfolgung in Rom im Jahre 64 inszenierte, der Typus des antichristlichen Weltherrschers, der die letzte Verfolgung der Gemeinde Jesu in die Wege leitet. Er wird ebenso hemmungslos in der Wahl seiner Mittel sein wie Nero, um die Christen zu vernichten, obwohl er damit Menschen trifft, die nichts weiter verbrochen haben, als daß sie Jesus über alles lieben. Unheimlich sieht das antichristliche Zeitalter von der Erde her gesehen aus. Es scheint unmöglich zu sein, daß die Gemeinde Jesu ihrem Herrn treu bleibt. Darum wird uns im nächsten Kapitel dasselbe antichristliche Zeitalter in einer neuen Schau gezeigt, wie es von Gott und der Ewigkeit her aussieht.

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