Kapitel 18: Verse 1; 2; 3; 4; 5-8; 9.10; 11-17a; 17b-19; 20; 21; 22; 23a; 23b; 24           
                     Off. 18 - Auslegung als PDF        Parallelstellen u. Exegese einzelner Wörter


Der Einsturz der modernen Kultur

Das Schicksal der modernen antichristlichen Kultur
                                                                        Offenbarung 18, 1-3

Offb. 18,1: „Danach sah ich einen anderen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der eine große Macht hatte, und die Erde wurde von seiner Lichtherrlichkeit erleuchtet.“


Durch eine neue Botschaft aus der Ewigkeit wird das Schicksal der modernen Kultur in neuer Weise beleuchtet. Die Klarheit dieser Botschaft stellt die gesamte Situation der Menschheit in ein helles Licht. Der Eindruck dieser Erscheinung ist erschreckend und überwältigend zugleich. So kann nur einer auftreten und sprechen, der in der Vollmacht Gottes kommt.

Offb. 18,2: „Und er schrie mit starker Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die gewaltige, und ist eine Behausung der Dämonen und eine Zufluchtsstätte aller unreinen Geister und aller unreinen und verhaßten Vögel geworden."


In den Augen Gottes ist der Einsturz der modernen Kultur schon erfolgt. Von all den stolzen, gewaltigen Bauten ist nur ein Trümmerfeld übriggeblieben. Wer die Ruinen einer modernen, zerbombten Großstadt gesehen hat, versteht die Schilderung des Johannes gut. Unheimlich ist es, in diesen Ruinenkellern zu leben. Wo einst pulsierendes Leben war, ist jetzt ein Feld des Todes. So wird das Ende der modernen technischen Kultur sein. Was in stolzer Gewißheit aufgebaut war und den Menschen durch seinen technischen Fortschritt begeisterte, liegt nun in Trümmern. Dieselben dämonischen Gewalten, die einst dem Menschen die Fata Morgana seiner Kultur vortäuschten, feiern nun in anderer Weise ihre Orgien.

Offb. 18,3 „Denn von dem Zorneswein ihrer Hurerei haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr Hurerei getrieben, und die Kaufleute der Erde sind von der Macht ihres Luxus reich geworden.“


Die Katastrophe ist keine zufällige. Sie ist innerlich begründet und Gottes Antwort auf eine Kultur, die sämtliche Völker und Staaten Gott entfremdet hat, die ihre geistigen Möglichkeiten mißbrauchte, um den Menschen von Gott zu trennen, die durch die Annehmlichkeiten des Lebens, die sie erzeugte, das Leben mit Gott zerstörte. Wir merken, welche Verantwortung wir dafür besitzen, wie wir die kulturellen Möglichkeiten gebrauchen, die die moderne Technik uns zur

Die letzte Etappe der Weltgeschichte

Verfügung stellt. Unter der Führung Jesu können sie Hilfsmittel werden, um ein Leben zu gestalten, wie es den Gedanken Gottes entspricht. Unter der Leitung der Dämonen wird durch dieselben Kräfte alles Leben aus Gott zerstört. Darum die nun folgende eindrückliche Warnung.

Gottes Warnung an seine Gemeinde

Offb. 18,4: "Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel, die sprach: Gehet aus von ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden mit teilhaftig werdet und etwas von ihren Plagen empfanget."


Gott sorgt sich um seine Kinder, dass sie von der allgemeinen Begeisterung für den kulturellen Fortschritt so erfaßt werden könnten, daß sie keinen Abstand zu der modernen Kultur mehr haben. Es besteht keine Möglichkeit mehr, daß die Jünger Jesu nach einem Land auswandern könnten, in dem sie ihr Leben in einer ganz anderen Weise als die übrige Welt zu gestalten vermöchten. Solch ein Land gibt es nicht mehr. Die Gemeinde Jesu ist mitten in der Welt, in all ihre Entwicklungen verflochten und kann sich nicht daraus lösen. Aber es kommt darauf an, daß sie innerlich selbständig und frei bleibt. Es ist nicht damit getan, daß sie aus irgendwelchen christlichen oder anderen Organisationen austritt. Aus dem Entwicklungsprozeß der modernen Kultur kann sich niemand lösen. Es geht um die Frage, wie man inmitten dieses ganzen wirtschaftlichen Zusammenhanges dennoch ein freier Mensch bleibt, der sein Leben unter Christus lebt. Es ist eine Erfüllung dieses Wortes, wenn man sich heute ernsthaft bemüht, den Willen Gottes für die verschiedenen Lebensbereiche zu erkennen. Es geht hier um eine entscheidende Hilfe, daß der Ingenieur und der Bauer, der Arbeiter und der Soldat, der Jurist und der Arzt sich nicht willenlos dem Entwicklungsprozeß des modernen Lebens einordnet, sondern jeder an seinem Platz das zu tun sucht, was von Christus her richtig zu sein scheint. Es ist ein neuer Wille in der Gemeinde Jesu aufgewacht, sich der Sünden der modernen Kultur nicht teilhaftig zu machen. Das Wissen um das Endgericht, dem diese Kultur verfällt, hebt nicht auf, daß jeder Jünger Jesu heute alles daransetzt, um das Steuer in seiner Umgebung herumzureissen und dem Willen Jesu in den Bereichen des modernen Lebens Raum zu machen. Die Tatsache, daß alles auf der Erde Bruchstück bleibt, hebt nicht auf, daß solches Bemühen etwas ganz Großes und die Erfüllung unseres Wortes ist: Gehet aus von ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und etwas von ihren Plagen empfanget.
Wer sich gedanken- und willenlos von dem modernen Leben treiben läßt, hat schon heute an seinen Plagen vollen Anteil. Er wird ein getriebener und gehetzter Mensch, der nicht mehr lebt, sondern nur noch vegetiert. Es ist das große Angebot Gottes, daß wir durch den verborgenen Umgang mit Christus in ein Leben gestellt werden, das stärker als die Hetze des modernen Fortschritts ist und das uns die innerste Stille und echte Menschenwürde erhalten will. Wer von dem modernen Leben gelebt wird, wird von ihm ausgepumpt und seelisch eine Ruine. Wer aus Christus lebt, bleibt ein Mensch mit wirklichem innerem Leben und mit letzten Werten, für die es sich lohnt zu leben.
Wenn ein Mensch nichts weiter leistet, als daß er seinen persönlichen Lebenszusammenhang mit Christus bewahrt und unter seinen Augen lebt, so wird er dadurch eine innere Prägung empfangen, die ihn bedeutungsvoll für seine ganze Umgebung macht. Es ist eine zweitrangige Frage, was ein solcher Mensch im einzelnen leistet und tut. Sein erster Wert besteht darin, daß er ein Mensch in Christus von solchen inneren Qualitäten ist. Er bedeutet etwas für alle, die ihm begegnen oder mit denen er zusammenlebt. Von ihm gehen Kräfte wirklichen Lebens und inneren Friedens aus Christus aus. Obwohl ein solcher Mensch mitten im modernen Leben steht, ist er in Wirklichkeit ausgewandert und hat seine Heimat und sein Bürgerrecht in der unsichtbaren Welt bei Christus. Auf Erden ist er ein Fremdling und dennoch für seine Umgebung von ganz großer, letzter Bedeutung.

Die letzte Etappe der Weltgeschichte


Das Ende des modernen Wirtschaftslebens
Offenbarung 18, 5-20

Offb. 18,5-8: „Denn ihre Sünden haben sich bis zum Himmel aufgetürmt, und Gott hat ihrer Freveltaten gedacht. Vergeltet ihr, wie auch sie vergolten hat, und gebet ihr das Zwiefache nach ihren Werken. In dem Becher, in dem sie gemischt hat, mischt auch ihr ein doppeltes Maß. In demselben Maße, wie sie sich selbst verherrlichte und üppig geworden ist, gebet ihr nun Pein und Leid. Denn sie spricht in ihrem Herzen: Ich throne als Königin und bin keine Witwe und werde kein Leid sehen. Deshalb werden ihre Plagen an einem Tage kommen: Tod und Leid und Hunger, und sie wird mit Feuer verbrannt werden, denn stark ist der Herr, der Gott, der sie gerichtet hat."


Das Maß der Schuld des Menschen ist voll geworden. Er leugnete jede Verantwortung vor Gott und fühlte sich absolut sicher. Sein Selbstbewußtsein war auf das Höchste gestiegen. Er war von einem unendlichen Fortschritt überzeugt. Darum wird ihn der Einsturz seiner Welt um so jäher treffen. Aus einer Welt unerhörten Lebens, hochgezüchteter Vergnügungsindustrie und kultivierter Restaurants wird über Nacht eine Welt des Todes, des Leides und des Hungers. Die Stätten des modernen Lebens sinken in Schutt und Asche. Sei es, daß die diktatorische Weltregierung sie selbst vernichtet (Kap. 17, 16), sei es, daß die enttäuschten, entseelten Massen aufstehen und das verbrennen, was ihnen die Menschenwürde geraubt hat - in jedem Fall wird es ein radikaler Kurzschluß des Lebens sein. Der moderne Mensch wird ihn selbst herbeiführen. Das ist Gottes Gericht.

Offb. 18,9.10: „Und die Herren der Erde, die mit ihr Ehebruch (Gott gegenüber) getrieben und sich einem Wohlleben hingegeben haben, werden über sie weinen und klagen, wenn sie den Rauch ihres Brandes sehen werden, und werden von Ferne stehen aus Furcht vor ihrer Qual und sagen: Wehe, wehe, Stadt, Babylon, du gewaltige Stadt, denn in einer Stunde ist dein Gericht gekommen.“


Ratlos stehen die führenden Männer des staatlichen und politischen Lebens gegenüber dieser weltweiten Katastrophe. Im Grunde haben sie sie selbst heraufbeschworen. Sie haben hemmungslos dem technischen Fortschritt vertraut. Nun ist alles zu Ende. Keiner weiß der Katastrophe Einhalt zu gebieten. Wie eine Kettenreaktion ist sie durch die ganze Welt gegangen. Überall hat man die Zentren des kulturellen und wirtschaftlichen Lebens angezündet und vernichtet. Die führenden Männer wagen sich nicht dorthin, wo die wildgewordenen Massen in dämonischer Leidenschaft ihr Zerstörungswerk vollführen,

Die Wirtschaftskatastrophe

aufgepeitscht von den Parolen des antichristlichen Weltherrschers, der sein eigenes Fiasko verbergen will, oder von der eigenen Enttäuschung in Bewegung gesetzt. Die führenden Männer des öffentlichen Lebens sind nur darauf bedacht, ihr Leben aus dieser Katastrophe zu retten. Voll Entsetzen stehen sie vor dem, was sich vor ihren Augen begibt.

Offb. 18,11-17a: „Und die Kaufleute der Erde weinen und klagen über sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft. Die Ware vom Gold und Silber und Edelsteinen und Perlen und feiner Leinwand und Purpur und Seide und Scharlach und allerlei wohlriechendes Holz und allerlei Elfenbeingeräte und allerlei Gefäße von köstlichstem Holz und von Erz und Eisen und Marmor und Zimt und Salbe und Räucherwerk und Myrrhe und Weihrauch und Wein und Öl und feinstes Mehl und Großvieh und Schafe und Pferde und Wagen und - Leiber und Seelen der Menschen. Und die Früchte, an denen deine Seele Lust hatte, sind dir entschwunden, und aller Glanz und alle Pracht ist dir zugrunde gegangen, und man wird es niemals wiederfinden. Und die Händler solcher Ware, die an ihr reich geworden sind, werden von ferne stehen aus Furcht vor ihrer Züchtigung. Sie werden weinen und klagen und sagen: Wehe, wehe, die große Stadt, die bekleidet war mit feiner Leinwand und Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen, denn in einer Stunde wurde dieser so große Reichtum verwüstet.“


Die Männer der Börse, der Industrie und des Handels stehen ebenso ratlos vor diesem Zusammenbruch. Sie haben mit der modernen Weltkultur ihre Geschäfte gemacht und sind daran reich geworden. Der ständige technische Fortschritt bot ungeahnte Möglichkeiten des Verdienstes. Ohne Bedenken hatten sie diese Entwicklung mitgemacht. Sie hatten nie gedacht, daß ihre Stellung einmal so erschüttert werden könnte. Nun stürzt alles in einer unaufhaltsamen Katastrophe dahin. Sie schauen wie gelähmt zu, ohne irgend etwas dagegen tun zu können.
Die Industriekapitäne und Kaufleute sehen ihre ganzen Geschäfte zusammenbrechen. Die Wut des Weltdiktators, der sein Werk scheitern sieht, und die Wut der enttäuschten Völker zertrümmert alles, was an kulturelle Verfeinerung erinnert. Die Welt wird in einen barbarischen Urzustand zurückversetzt. Industrie und Handel hatten von den immer verfeinerten kulturellen Ansprüchen des modernen Menschen gelebt. In geschickter Weise wurde der Wunsch nach ständiger Verfeinerung gesteigert – auch dort, wo keine Notwendigkeit gegeben war. Die Befriedigung dieser Kulturbedürfnisse ließ Milliarden verdienen. Das ist nun aus. Mit einem Schlag ist das ganze, feine Gewebe des modernen Wirtschaftslebens vernichtet.

Die letzte Etappe der Weltgeschichte

Die Schuld der Wirtschaftsführung, die nur das Geld im Auge hatte und nicht mehr an den Menschen dachte, hat diese Katastrophe herbeigeführt. Gott läßt sich nicht spotten. Was der Mensch sät, das wird er ernten. Jesus hat gesagt: Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon - ein Wort, das nicht nur in das moderne Wirtschaftsleben, sondern auch in das Leben der christlichen Kreise eingreift. Wir sind alle gegen den Geldgesichtspunkt nicht gesichert.
Um des Geldes willen sind Menschenleiber und Menschenseelen verschachert worden (V. 13). Das ist die Schuld des modernen Lebens, daß man die Achtung vor dem Menschenleben und der Menschenseele verlor und um jeden Preis verdienen wollte. Wo der Wille Jesu im Wirtschaftsleben sich durchsetzen kann, ist die Wirtschaft nicht mehr Selbstzweck, sondern zum Dienst am Menschen da, um ihm eine gesunde leibliche und geistige Existenz zu ermöglichen. Jeder wird es vor Gott verantworten müssen, der den Menschen wie Ware behandelte und rücksichtslos seinen Interessen opferte. Weite Teile der Gemeinde Jesu sind aufgewacht und erkennen ihre Schuld, daß sie in der Vergangenheit nicht darum gerungen haben, daß das Wirtschaftsleben als oberstes Prinzip den Dienst am Menschen hätte. Die Gemeinde Jesu kann sich von ihrer Schuld an der Entwicklung der mammonistischen Kultur nicht freisprechen. Gott wird auch von jedem Jünger Jesu Rechenschaft fordern, wieweit er hier schuldig geworden ist und nicht versucht hat, die unheimlichen, dämonischen Entwicklungen des modernen Wirtschaftslebens zu verhindern.

Offb. 18,17b-19: „Und alle Schiffsherren und jeder, der nach irgendeinem Orte fährt, und die Schiffer und alle, die auf dem Meere tätig sind, standen von ferne und riefen, als sie den Rauch ihres Brandes sahen: Wer war der grossen Stadt gleich? Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und schrien unter Tränen und Wehklagen und sprachen: Wehe, wehe, die große Stadt, in der alle, die Schiffe auf dem Meere hatten, von ihren Schätzen reich geworden sind, denn in einer Stunde ist sie verwüstet worden.“


Die Verkehrs- und Schiffahrtslinien kommen in einer Weise zum Erlahmen, wie man es sich nie hätte vorstellen können. Der gesamte Weltverkehr ist zu Ende. Was moderne Technik an fabelhaften Verbindungsmöglichkeiten schuf, ist nur noch Alteisen. Wer jetzt kein Leben aus Christus hat, ist ein armer Mann. In diesem radikalen Kurzschluß des Lebens wird sicht-

Der radikale Kurzschluß des Lebens

bar werden, welches die letzten Lebenswerte sind und was wirklich das Leben zum Leben macht. Nun wird der ein reicher Mensch sein, der in dem unsichtbaren und doch so tatsächlichen, starken Leben mit Jesus seine Heimat hat.

Offb. 18,20: „Freue dich über sie, Himmel und ihr Heiligen und Apostel und Propheten, denn Gott hat euch an ihr gerächt.“


Niemand in der Welt kann sich freuen. Überall ist Verzweiflung, Ratlosigkeit, Verbitterung und Enttäuschung. Nur die Kinder Gottes schauen durch und verstehen, was vor sich geht. Sie sehen die gewaltige Hand ihres Gottes, der nach jahrtausendlanger Geduld nun über den Menschen, der sich grundsätzlich von ihm löste, das Gericht hat kommen lassen.
Es ist nicht die Freude am Gericht, die die Gemeinde Jesu jetzt beseelt, sondern die heilige Freude, daß Gott zum Ziele gekommen ist und das letzte Wort in der Weltgeschichte behalten hat. Die Gemeinde freut sich nicht darüber, daß nun all das Unrecht, das die Menschheit ihr angetan hat, gerichtet worden ist; sie hätte gern diese Katastrophe verhütet und alle Menschen zu Christus gerufen, als es noch Zeit war. Aber sie kann es nicht hindern, daß das Gericht Gottes auch all das einschließt, was die Menschheit seiner Gemeinde an Unrecht, Verfolgung und Haß zugefügt hat.


Das Ende des Turmbaus zu Babel
Offenbarung 18, 21-24

Offb. 18,21: „Und ein starker Engel hob einen großen Stein auf wie einen Mühlstein und warf ihn ins Meer und sprach: So wird mit einem Wurf Babel, die große Stadt, hingeschleudert und nicht mehr gefunden werden."


Die Vernichtung des modernen Kulturlebens ist total. Alles Leben kommt zum Erlöschen. Der Tod ist der Sünde Sold. In einer unheimlichen Weise ist das Todesverhängnis über die eben noch so selbstbewußte moderne Kulturwelt gekommen. Kein Mensch hätte dieses Ende sich ausdenken können. Der Turmbau zu Babel ist zu Ende. Eine Geschichte von Jahrtausenden ist abgeschlossen. Gott hat das letzte Wort gesprochen. Auf Erden wirken viele Kräfte zusammen, um diese Kata-

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strophe herbeizuführen. In Wirklichkeit ist es ein einziger Eingriff Gottes, der dem Größenwahnsinn des Menschen ein Ende setzt. Das will das Bild von dem gewaltigen Mühlstein sagen, den der Bote Gottes in das Völkermeer schleudert.

Offb. 18,22: „Und die Stimme der Harfenspieler und Sänger und Flötenspieler und Trompetenbläser wird nicht mehr in dir gehört werden, und kein Handwerksmann von irgend welchem Handwerk soll in dir mehr zu finden sein, und die Stimme der Mühle soll nicht mehr in dir gehört werden."


Nun stockt alles Leben auf Erden. Keine Ästhetik, keine noch so wertvolle Musik kann über die Katastrophe hinwegtäuschen. Auch das Schönste, das auf dem Boden des Menschen gewachsen ist, reicht jetzt nicht mehr zu. Nur das so verachtete Leben in der Gemeinschaft mit Jesus hat noch Bestand und bleibt in Ewigkeit.
Nicht nur die großen Linien des Wirtschaftslebens sind zum Kurzschluß gekommen, auch das Leben des Handwerkers und der ihm verwandten Berufe gerät ins Stocken.

Offb. 18,23a: „Und das Licht des Leuchtens wird nicht mehr in dir scheinen und die Stimme des Bräutigams und der Braut nicht mehr in dir gehört werden.“


Alles menschliche Leben hört auf zu funktionieren. Die Katastrophe ist eine so völlige, daß niemand mehr daran denkt, Verlobungen und Ehen zu schließen. Es wird dunkel auf der Erde. Niemand sieht mehr einen Weg zum Weiterleben.

Offb, 18,23b: „Denn deine Kaufleute waren die Großen der Erde, denn durch deine Zauberei sind alle Völker verführt worden."


Die totale Katastrophe der Völkerwelt ist die Antwort Gottes auf die Gestaltung des modernen Lebens, in dem der Mensch und seine Seele nichts mehr galt und nur das Wort „Verdienst" großgeschrieben wurde. Dieser Linie hatten sich alle Völker verschrieben. Nun müssen sie miteinander das bittere Ende erleben.

Offb. 18,24: „Und in ihr wurde das Blut der Propheten und Heiligen gefunden und aller derer, die auf Erden umgebracht worden sind."


Zum Schluß wird noch einmal ausgesprochen, welch eine Schuld die Menschheit auf sich geladen hat, daß sie in solch einen Gegensatz gegen die Gemeinde Jesu trat und ihr das Leben in ihrer Mitte unmöglich machte. In diesem Gegensatz
Die Schuld an der Gemeinde Jesu
gegen die Gemeinde Jesu offenbarte sich der Gegensatz gegen Gott. Das Nein, das man zu den Jüngern Jesu sprach, galt im Grunde nicht ihnen, sondern Jesus selbst. Darum wird der Mensch von Gott verworfen. Denn Jesus ist die große Gabe Gottes, durch die Gott dem Menschen zu Hilfe kommen und die Geschichte seines Lebens erneuern und heilen wollte. Daß die Menschheit diese Gabe Gottes ablehnte, ist ihre eigentliche Schuld, die tiefste Ursache der Katastrophe des modernen Kulturlebens.

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