In einer kurzen Zwischenschau wird uns gezeigt, in welch gewaltiger Weise die Gebete der Gemeinde Jesu in dem Ablauf der Weltgeschichte mitwirken. Aber sie sind von sich aus nicht in der Lage, bis zu Gott zu dringen. Sie enthalten so viel Selbstsüchtiges, Verkehrtes, Ungeheiligtes; wenn nicht viel Rauchwerk anderer Art zu dem Rauchwerk der Gebete der Kinder Gottes hinzugetan würde, hätten unsere Gebete nicht diese Vollmacht.
Das entscheidende Rauchwerk, das zu unserem Gebet hin- zugetan wird, ist das Gebet Jesu, der seine Kinder vor Gott vertritt. Das Rauchwerk des Gebetes Jesu befindet sich in einem goldenen Rauchfaß. Das Gebet Jesu enthält nichts Unreines und Beflecktes. Es ist geläutert wie Gold. Nur weil er in einer umfassenden Weise mit viel Gebet den oft so armseligen Ge- beten seiner Kinder zu Hilfe kommt, hat seine Gemeinde diese Vollmacht, durch das Gebet zu Gott zu dringen und in die Weltgeschichte einzugreifen.
Vielleicht soll aber auch das andere gesagt werden, daß in dieser letzten Weltzeit der großen Trübsal die Gebete der Gemeinde Jesu eine wunderbare Klarheit und Reinheit gewinnen und alle Mängel abgetan werden. Es reift alles zur Vollendung.
Ob nicht dann alles Sehnsüchtige von der Christusgemeinde vergessen wird und sie ganz und gar nur zum Dienen da ist - nur mit dem einen Wunsch, zu helfen, zu retten, Gottes Pläne zu verwirklichen? Wie mag sich dann die Gemeinde Gottes lauter und selbstlos einsetzen für die, die außerhalb der Gemeinde sind, und für die, die inmitten der Gemeinde eingerostet und lahm sind! Wie mag sie sich sorgen, daß alle durch die große Trübsal durchkommen! Der Altar, das goldene Rauchfaß und das Rauchwerk sind Bilder für die eben geschilderten Wirklichkeiten.
Weltgeschichte im Grundriß