Kapitel 20: Verse 1-3; 4-6; 7-10; 11; 12.13; 14; 15               Offb. 20 - Auslegung als PDF                                       Parallelstellen u. Exegese einzelner Wörter


Die letzte Etappe der Weltgeschichte

                                        F. Der letzte Abschnitt der Weltgeschichte
                                                            Offenbarung 20
                                                    1. Das Weltfriedensreich
                                    Die Ausschaltung der dämonischen Geistesmächte

Offb. 20,1-3: „Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte den Schlüssel des Abgrundes und eine grosse Kette in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, welche der Teufel und Satan ist, und band ihn auf tausend Jahre. Und er warf ihn in den Abgrund und schloß zu und versiegelte über ihm, damit er die Völker nicht mehr verführe, bis die tausend Jahre vollendet sein würden. Darnach muß er für eine kurze Zeit losgelassen werden."


Der großangelegte Versuch des modernen Menschen unter Ausschaltung Gottes ein märchenhaftes Paradies auf Erden mit Hilfe der modernen Technik zu gestalten, ist gescheitert. Alle dämonische Inspiration hat nichts genützt. Die fabelhafte technische Kultur erlag einem völligen Kurzschluß. Die machtvolle Welteinheitsregierung mit ihren führenden Persönlichkeiten wurde von Jesus selbst gerichtet und erledigt. Ein Wort von ihm genügte, um dieses imponierende letzte staatspolitische Gebilde der Menschheit außer Kraft zu setzen. Nachdem der moderne Mensch mit seinen Weltexperimenten völlig am Ende ist, soll die Menschheit erleben, was Jesus kann. Auf derselben Erde, die der Schauplatz der Tragödie des modernen Geistes war, will er ein Weltfriedensreich gestalten, in dem alle Völker glücklich werden sollen. Dazu muß die letzte Macht hinweggetan werden, die alle Pläne Gottes durchkreuzt hat: die Welt der Dämonen unter der geistigen Führung Satans.
In einem drastischen Bild wird die Ausschaltung Satans dargestellt. So imponierend seine Macht war, so ist doch weder Gott noch Christus nötig, um seiner Wirksamkeit ein Ende zu setzen. Dazu genügt eine untergeordnete Persönlichkeit aus der Welt Gottes. Satan wird radikal aus der Menschenwelt verbannt und dorthin getan, wo er hingehört: in die Welt der Dämonen. Die Welt der Dämonen, die als der Abgrund bezeichnet wird, war Offenbarung 9,1 geöffnet worden. Damit hatte der Großangriff der Dämonen auf die Geisteswelt des

Die Bindung der satanischen Kräfte

Menschen begonnen, der das Leben auf der Erde zur Hölle machte. Jetzt wird dieser Abgrund wieder verschlossen, nachdem er die führende dämonische Persönlichkeit in sich aufgenommen hat. Ein Machtwort Gottes genügt, um Satan und die Welt der Dämonen unschädlich zu machen. In einem eindrucksvollen Bild wird sie versiegelt, so daß von dort keine Wirkungen mehr ausgehen können. Damit ist die Sünde auf der Erde nicht ausgelöscht. Sie ist im Wesen des Menschen und in seiner Erbmasse begründet. Fleisch und Blut werden ihn weiter anfechten. Aber der unheimliche dämonische Angriff von außen hört auf. Das wird der einzelne und das werden die Völker voll Staunen empfinden. Das Leben wird so ganz anders, wenn dieser schwere Druck der Dämonen nicht mehr auf der Menschheit lastet und die geistige Atmosphäre beherrscht.
Da wir im 20. Jahrhundert die zunehmende Dämonisierung aller Gebiete des Lebens miterleben, ahnen wir, was das heißt, daß diese Dämonisierung wieder von uns genommen wird und Christus und sein Wort einen ungehemmten Einfuß bekommt.
Wir erleben jetzt die Zersetzung des Familienlebens, der Politik, der Wirtschaft, der Rechtsvorstellung, des Lebens der Geschlechter, der Kunst, Literatur und Presse. Aus allen Lebensgebieten ist der Einfluß Jesu im 20. Jahrhundert zurückgedrängt worden. Wir haben Zeiten erlebt, in denen sein Einfluß fast ausgeschaltet war und dämonische Geistesgewalten das öffentliche Leben in all seinen Beziehungen beherrschten. Wir wissen, was das in solchen Ländern bedeutet, die dem völlig ausgeliefert sind. Da kann der einzelne kaum noch atmen. Es ist ihm sehr schwer gemacht, dem Willen Gottes zu folgen und sein Leben unter Jesus zu stellen. Der geistige Druck ist zu übermächtig. Was wird das für ein Umschwung sein, wenn die gesamte Welt der Dämonen ausgeschaltet ist und die Atmosphäre der Erde von ihnen nicht mehr beherrscht werden kann. Endlich sind wieder freie Entscheidungen möglich. Endlich kann man wieder in den Linien des Evangeliums denken. Ein schwerer Alpdruck ist von der Menschheit gewichen. Die Freiheit des Geistes ist wieder da. Der große Sabbat der Weltgeschichte hat begonnen. Tausend Jahre soll er währen. Wir vermögen nicht zu entscheiden, ob

Die letzte Etappe der Weltgeschichte

dies eine echte Zahl ist oder ob sie sinnbildliche Bedeutung hat. Diese tausend Jahre werden ein einziger Tag Gottes für die Menschheit sein, eine Weltfriedensperiode, die in wunderbarem Gegensatz zu dem vorhergehenden Abschnitt der Menschheitsgeschichte steht, die von den Dämonen beherrscht war. Nach dieser glücklichen Periode, in der die dämonischen Geistesmächte ganz ausgeschaltet sind, muß Satan noch einmal für kurze Zeit frei werden, damit nichts Unechtes in die kommende Welt Gottes eingeht, sondern klar gesichtet wird, wer nur Mitläufer war und wer sich tatsächlich Christus zu eigen gegeben hat.

                        Die Gestaltung der Welt durch Christus und seine Gemeinde

Offb. 20,4-6 (s.auch 14,4c): „Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben. Und ich sah Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren, und die das Tier nicht angebetet hatten noch sein Bild und auch nicht das Malzeichen an ihre Stirn und Hand genommen hatten; und sie wurden lebendig und herrschten mit Christus tausend Jahre. Die übrigen Toten wurden nicht lebendig, bis daß die tausend Jahre vollendet wurden. Diese Auferstehung ist die erste. Selig und heilig ist, wer Anteil an der ersten Auferstehung hat. Über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und werden mit ihm die tausend Jahre regieren."


Nun erfüllt sich Matthäus 5,5: „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen." Schon Offenbarung 5,9.10 war gesagt: „Du hast für Gott durch dein Blut Menschen aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation erkauft und hast sie für unseren Gott zu einem Königreich und zu Priestern gemacht, und sie werden auf Erden regieren." Dasselbe spricht Paulus 1. Korinther 6,2 aus: „Wisset ihr nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden?" Und 2.Timotheus 2,12: „Dulden wir, so werden wir auch mit herrschen." Auch Lukas 19,11-27 spricht Jesus aus, daß er seine treuen Knechte zu Regenten einsetzen werde.
In der ersten Auferstehung werden die lebendig, die Christus für geeignet hält, mit ihm das Weltfriedensreich auf dieser Erde zu gestalten und mit ihm die Völkerwelt in seinem Sinne zu regieren. Es ist nicht eindeutig ausgesprochen, wer an dieser

Die Regierungsgewalt der Gemeinde

ersten Auferstehung teilhat. Nach den angeführten Schriftstellen scheint es so, als ob Glieder der Gemeinde Jesu aus allen Jahrhunderten hierzu von ihrem Herrn berufen werden. Darauf deutet auch die allgemeine Formulierung: „Und sie setzten sich darauf." Jedoch werden die, die um Jesu willen gestorben sind und die, die in der antichristlichen Weltperiode standhaft blieben und nicht verleugneten, besonders genannt. Unser Herr weiß, wen er brauchen kann, um die Völkerwelt zu regieren. Er wird keinen aus allen Jahrhunderten vergessen.
Daß in den Seligpreisungen in betonter Weise die Sanftmütigen als die bezeichnet werden, die das Erdreich besitzen werden, kann uns sehr nachdenklich stimmen und darauf aufmerksam machen, daß Jesus als Regenten in dem Weltfriedensreich nur die brauchen kann, die sich in seine Sanftmut und Niedrigkeitsgesinnung umgestalten ließen und wahrhaft gütige Kinder Gottes wurden. Das ist in der Tat ein charakteristischer Wesenszug, der für die Regenten im Weltfriedensreich Jesu unentbehrlich ist. Es könnte wohl sein, daß manche Jünger Jesu, die Großes geleistet haben und sehr streitbar für ihren Herrn kämpften, für diese Aufgabe nicht brauchbar sein werden, weil sie sich nicht in die Lammesart Jesu umgestalten ließen.
Es ist gut, daß wir nicht an einer einfachen Tabelle ablesen können, wer an der ersten Auferstehung teilhat, sondern daß allein Jesu Urteil darüber entscheidet. Dadurch wird uns jede falsche Sicherheit genommen. Es bleibt das ernste Fragen, ob wir persönlich dabeisein werden. Dieses bange Zittern erhält unser Leben mit Jesus gesund. Obwohl es ein wirkliches Bangen ist, hebt es dennoch merkwürdigerweise unsere Heilsgewißheit und Freude an unserem Herrn nicht auf. Für unser natürliches Denken schließen diese beiden Linien sich aus. Im Leben mit Jesus liegt in der Spannung dieser Linien die Bewahrung eines gesunden, echten Lebensstandes unter Christus.
Die, die in der ersten Auferstehung lebendig werden, regieren mit Christus während der ganzen Weltfriedensperiode. Unter ihrem Einfluß verändert sich die gesamte Weltlage. Sie sind von der Erde hinweggenommen und haben dieselbe Herrlichkeitsgestalt empfangen, die ihr Herr am Ostermorgen empfing. Sie sind Geistpersönlichkeiten wie er. Sie stehen

Die letzte Etappe der Weltgeschichte

unter einer höheren naturwissenschaftlichen Lebensordnung genauso wie ihr Herr. Es gibt für sie weder Raum noch Zeit. Der Begriff der Entfernung hat für sie jegliche Bedeutung verloren. So wie ihr Herr seit dem Ostermorgen überall bei den Seinen gegenwärtig sein kann, so können nun auch sie überall gegenwärtig sein, wo sie gebraucht werden. Die Beschränkungen, denen sie durch ihre irdische Leiblichkeit unterworfen waren, sind fortgefallen. Haben bisher dämonische Geistpersönlichkeiten die Menschen in einer unheilvollen Weise beeinflußt, so treten an ihre Stelle nun die neuen Weltregenten, um unter der Leitung ihres Herrn Menschen und Völker in einer neuen Weise durch den Geist Gottes zu prägen. Sie sind sowenig sichtbar wie die dämonischen Geistpersönlichkeiten, die sie abgelöst haben. Sie sind aber ebenso wirklich auf der Erde gegenwärtig und lebendig am Werk wie die unheilvollen Weltregenten, die nun ausgeschaltet sind.
Es ist keine Grenzüberschreitung, sondern eine Notwendigkeit, den Versuch zu machen, die Art des Regierens der Gemeinde Jesu, soweit sie schon vollendet wurde, sich lebendig vorzustellen. Je deutlicher uns die Inspiration des einzelnen Menschen und der Völker, des Staats- und Wirtschaftslebens durch dämonische Geistesmächte in der Gegenwart ist, desto eher können wir uns ein Bild davon machen, wie die vollendeten Jünger Jesu an ihrer Stelle das Privatleben der einzelnen und das Leben der Völker, die Gedanken der Politiker und der Wirtschaftsführer, die Arbeit der Erfinder und die ldeenwelt der großen Denker beeinflussen und inspirieren werden. Mancher Staatsmann und Industrieführer wird sich wundern, warum er nicht mehr in den alten Machtlinien denken kann, in denen er unter dem Einfluß dämonischer Geistesmächte denken mußte, ohne um ihre Existenz zu wissen. Er weiß nicht, daß jetzt dieser unheimliche Einfluß durch die Leute Jesu abgelöst ist, die sein Denken nach der Art Jesu umgestalten. Darum müssen die Männer der Politik und Wirtschaft so brüderlich und gütig denken. Darum gewinnt ihre Politik eine ganz andere Form und verändert sich der Zuschnitt des Industriekonzerns, den sie leiten. Der Massenführer wundert sich, daß er die alten Kampfparolen nicht mehr ausgeben kann, sondern die Brücke zu denen sucht, die er sonst als

Das Weltfriedensreich Jesu

seine Gegner ansah. Der Kaufmann wundert sich, daß er nicht mehr den Konkurrenten zur Strecke bringen kann, sondern mit ihm in eine brüderliche Verständigung eintreten muß. Es wird sehr schwer auf Erden werden, noch selbstsüchtig zu denken. Die Ehe, das Familienleben, alle Beziehungen der Menschen werden von den Friedensgedanken Jesu und seiner Leute beherrscht. Es beginnt in der Tat der große Sabbat Gottes; es zieht ein Frieden sondergleichen auf der Erde ein. Nun werden die Maschinengewehre und Bomben überfüssig. Jetzt kann alles für den kulturellen Fortschritt des Menschen verwendet werden. Das, was in dem antichristlichen Weltreich gestaltet wurde, verdiente im Grunde nicht die Bezeichnung Kultur, sondern war in Wirklichkeit Barbarei. Was jetzt Jesus und die Seinen gestalten, ist echte Kultur und entfaltet die schönste Menschenwürde. Der Geist Jesu beherrscht die ganze Menschenwelt.
Der Name Jesu wird nicht mehr klein geschrieben und verachtet. Er gilt nicht mehr als überholt und als Zeichen einer rückständigen Geistesverfassung. Der Name Jesu ist in dieser Weltperiode der eine Name, der über alle Namen geachtet ist. Die ganze Welt beugt sich vor ihm. Es gibt keine Presse mehr, die seinen Namen in den Schmutz zieht. Alle Welt spricht mit größter Ehrerbietung von ihm. Es ist jetzt sehr leicht, Jesus liebzuhaben und ihm zu gehören. Es gehört im Weltfriedensreich zum guten Ton, ein Jünger Jesu zu sein. Der Umschwung von der antichristlichen Weltperiode ist radikal.
Für die verborgenen Weltregenten ist es eine große Freude, diese Welt Jesu zu gestalten und die Erde nach seinen Gedanken umzuformen. Es ist in der Tat ein großes Vorrecht, wer an dieser ersten Auferstehung teilhaben kann. Zugleich ist damit sein Schicksal endgültig entschieden. Er ist dem kommenden allgemeinen Weltgericht entnommen. Der zweite Tod wird über ihn keine Macht haben. Jeder, der in der ersten Auferstehung die Vollgestalt Jesu empfing, geht ohne weiteres in die neue Welt Gottes über, die dem Ablauf der Weltgeschichte folgt und die in Offenbarung 21 und 22 geschildert wird.

Die letzte Etappe der Weltgeschichte

                                                                        Die letzte Erprobung

Offb. 20,7-10: „Und wenn die tausend Jahre vollendet sein werden, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden. Und er wird ausgehen, die Völker zu verführen, die an den vier Enden der Erde sind, den Gog und Magog, um sie zum Kampf zu versammeln, deren Zahl wie der Sand des Meeres ist. Und sie zogen herauf auf die Breite der Erde und umzingelten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer aus dem Himmel herab und verzehrte sie. Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sich auch das Tier und der falsche Prophet befinden, und sie werden gequält Tag und Nacht in die Ewigkeiten der Ewigkeiten."


In dem Weltfriedensreich Jesu ist es sehr leicht, ihm zu gehören. Es wird viele Mitläufer geben, die sich im tiefsten Grunde Jesus nicht unterworfen haben. Darum muß noch eine Erprobung und Sichtung eintreten, damit nichts Unechtes in die neue Welt Gottes eingeht und sie verdirbt. Das ist der Grund, warum Satan noch einmal losgelassen wird. Wie in seiner ganzen Geschichte, so muß er auch jetzt nur dazu dienen, um die Pläne Gottes zu verwirklichen und seine Gemeinde ausreifen zu lassen.
In einer erstaunlichen Weise gelingt es den dämonischen Geistesmächten, die Völker aufs neue gegen Gott und Christus aufzuhetzen. Es ist nicht zu fassen, wie dies möglich ist, nachdem die Welt in dem Friedensreich Jesu so wunderbare Segnungen erfahren hat und aus einer lebendigen Anschauung weiß, wie gut es sich unter dem Regiment Jesu leben läßt. Es zeigt sich, daß sich selbst in dieser Weltfriedensperiode die Massen nicht zu Jesus bekehrt haben. Der Name des Gog, des Fürsten im Lande Magog, der in Hesekiel 38 als der Gegner des Gottesvolkes dargestellt ist, wird zum Sinnbild für die aufs neue dämonisierten Massen, die sich im Kampf gegen Christus und seine Gemeinde organisieren. Ihre Zahl ist enorm. Die Gemeinde Jesu gerät aufs neue in eine unheimliche Lage. Die Stadt Jerusalem scheint der Sitz der Weltregierung im Weltfriedensreich Jesu zu sein. Dorthin flüchten scheinbar weite Teile der Gemeinde Jesu, um sich vor der neuen Verfolgung zu retten. Darum gilt der Welthauptstadt der konzentrierte Angriff der dämonisierten Massen. Es scheint für die Gemeinde Jesu keine Rettung zu geben. Aber ehe es

Das Ende Satans

zum Kampf kommt, greift Gott ein und läßt Feuer vom Himmel fallen, durch das die Scharen der Gegner seiner Gemeinde vernichtet werden. Millionen waren so nahe an ihrer ewigen Errettung. Gott hatte alles darangesetzt, um ihnen den Weg zu Christus so leicht wie möglich zu machen. In überwältigender Weise waren ihnen die Lebenskräfte Jesu im Weltfriedensreich vor Augen geführt worden. Dennoch haben sie nein gesagt und sich alles verscherzt. Gottes Güte will keinen verlorengehen lassen. Wer im letzten Gericht verlorengeht, geht durch sein eigenes Nein Christus gegenüber verloren.
Nun hat Satan endgültig seine Rolle ausgespielt. Die Pläne Gottes sind am Ziel. Er hat der Welt jede Gelegenheit zur Rettung gegeben. Niemand kann sich mehr entschuldigen oder Gott der Ungerechtigkeit zeihen. Nun wird Satan für immer ausgeschieden und demselben unheimlichen, ewigen Gericht übergeben, in dem sich schon der letzte Weltdiktator und der Schöpfer der antichristlichen Weltreligion befinden. Der Feuer- und Schwefelsee ist das Bild eines Gerichts, das über jede menschliche Vorstellungskraft hinausgeht. Es ist in der Tat schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.


                                                                        2. Das Weltgericht

                                                                        Offenbarung 20, 11-15

Offb. 20,11: „Und ich sah einen großen, weißen Thron und den, der darauf sass, vor dessen Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde keine Stätte für sie mehr gefunden.“


Gott schuf Himmel und Erde, das ganze Weltall. Jetzt muß die heutige Schöpfungsordnung einer Welt Platz machen, die nach höheren naturwissenschaftlichen Gesetzen geformt ist. Dasselbe mächtige Wort Gottes, das dem Weltall seine Gestalt gab, beendet nun auch seine Existenz. Nur einer bleibt: der ewige Gott.

Offb. 20,12.13: „Und ich sah die Toten, die großen und die kleinen, vor dem Throne stehen, und Bücher wurden aufgetan, und ein anderes Buch wurde aufgetan, das ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben stand, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken.“ 


Die letzte Etappe der Weltgeschichte

Das gesamte Weltall vergeht. Außer dem ewigen Gott bleibt nur der Mensch. Der Mensch ist etwas ganz anderes als die übrige Schöpfung. Mit ihm hat Gott seine besonderen Gedanken. Nicht ein einziger wird vor Gottes Angesicht fehlen. Wir sagen von einem Menschen, daß er tot ist. In Wirklichkeit leben sie alle. Wir können nicht beschreiben, wie die, die Jesus nicht angehörten, nach dem Tode existieren. Aber es gibt ein Totenreich, das voll Leben ist. Niemand wird dem letzten Gericht ausweichen können. Gott braucht keine Bücher. Das Leben eines jeden Menschen steht vor Gott wie ein aufgeschlagenes Buch. Keiner kann sich entschuldigen. Sein Leben spricht klar aus, ob er Jesus als seinen Herrn angenommen hat oder nicht. Daran wird die ewige Entscheidung hängen. Wer sich Jesus zu eigen gab, ist dem Gericht entnommen.

Offb. 20,14: „Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod, der Feuersee.“


Tod und Totenreich gehören nicht zum ursprünglichen Schöpfungsplan Gottes. Ihre Zeit ist vorüber. Sie werden dem Feuersee übergeben. Da dieser der andere Tod genannt wird, ist er offenbar der eigentliche und endgültige Tod. Mit ihm werden der bisherige Tod und das Totenreich ausgelöscht.

Offb. 20,15: „Und so jemand nicht im Buche des Lebens geschrieben erfunden wurde, der wurde in den Feuersee geworfen."


Jesus sagt Johannes 5,24: „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgegangen." Damit ist klar ausgesprochen, wer im Buch des Lebens steht und an dem letzten Gericht nicht teilnimmt. Wer sich aber Jesus entzog und darum nicht im Buch des Lebens steht, der wird dem Feuersee übergeben. Wir können nicht entscheiden, was mit diesem unheimlichen Bild gesagt sein soll. Doch sieht es fast so aus, als wenn alle, die Jesus nicht angehören, der Vernichtung überantwortet werden. Doch wir wissen es nicht. Deutlich ist nur, daß dieses Gericht endgültig ist.

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