Die vier lebendigen Wesen sind Sinnbilder für das verschiedenartige Wirken Gottes (
Offb. 4). Wenn eins dieser Wesen
Die Majestät Gottes im Gericht
den Gerichtsboten die Schalen des Gerichts übergibt, so bedeutet dies, daß auch in diesem Abschnitt der Weltgeschichte niemand anders als Gott handelt. Als der allmächtige Herr greift er in die Geschichte der Menschheit ein. Jahrtausende hat er die Revolution des Menschen gegen Gott getragen und mit großer Liebe ihn immer wieder gerufen. Er konnte diese großzügige Art sich leisten, weil er in die Ewigkeiten der Ewigkeiten lebt. Darum sind seine Pläne nicht Eintagspläne. Nun steht er vor dem Abschluß seiner Pläne mit der Menschheit. Er erreicht sein Ziel über alle Widerstände hinweg. Es ist lächerlich, daß der Mensch glaubte, zu Gott nein sagen zu können. Er hat die Geduld Gottes unglaublich mißbraucht. Jetzt wird er erleben, daß der Zorn Gottes in seiner ganzen Fülle über ihn ausgeschüttet wird.
In dem gewaltigen Gemälde, das vor den Augen des Johannes im Himmel ersteht, wird der Tempel Gottes von dem Rauch der Herrlichkeit und Macht Gottes erfüllt. Für den, der ein Auge hat, zu sehen, wird auch in den schwersten Gerichten Gottes seine Herrlichkeit offenbar. Der moderne Mensch wird bis ins Innerste erbeben, wenn die Majestät Gottes in seinen Gerichten sich kundtut. In den schauerlichen Ereignissen des 20. Jahrhunderts hat Gott uns einen Anschauungsunterricht gegeben, durch den wir ahnen, wie es einmal sein wird, wenn Gott in voller Weise seine Majestät enthüllt.
Da Gott jetzt seinen Weltenplan zu Ende führt, ist niemand mehr in der Lage, in das Heiligtum zu gehen, um durch sein Gebet die Durchführung der Pläne Gottes aufzuhalten. In dieser Etappe der Menschheitsgeschichte vermag das Gebet der Gemeinde Jesu nicht mehr in die Weltregierung Gottes einzugreifen. Es wird deutlich, welch ein Vorrecht der Christusgemeinde heute anvertraut ist, daß sie durch ihr Gebet den Arm Gottes aufhalten und in Bewegung setzen darf. Gott erlaubt ihr, mit ihm wie mit einem Freund zu reden und für das Schicksal des eigenen Volkes und der Völkerwelt einzutreten.
Es ist unheimlich, daß einmal ein Zeitpunkt kommen wird, an dem die Fürbitte ihre Bedeutung verliert, weil die Gerichtspläne Gottes durchgeführt werden müssen.